TEN1-Streckenabschnitt in Mitteleuropa
Baustellenexkursion zu den Bahnbauwerken
der Neubaustrecke quer durch den Thüringer Wald
27. Juni 2012

(Verkehrskarten: (C) 2010, Schweers+Wall - Fotos: (C) 2012, BTU Cottbus, Prof. Thiel)
Quellenhinweis/Informationsmaterial (Online html/Print pdf):  www.vde8.de


Kartenausschnitt aus: (c) Eisenbahnatlas Deutschland (2011). Unter Mitarbeit von Günter Elste und Stefan Garber. 8., rev. Ausg. Köln: Schweers + Wall.


Foto 1


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Zum wiederholten Mal war die Professur Eisenbahnwesen der BTU Cottbus zu Gast an den im Bau befindlichen Bahnanlagen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit (VDE) 8.1, das gemeinsam mit dem Vorhaben VDE 8.2 und dem bereits fertig gestellten Vorhaben VDE 8.3 zum mitteleuropäischen Teil des TEN-Korridors 1 (Eisenbahnachse Berlin – Palermo) gehört. Im Wintersemester hatte Olaf Drescher (Projektleiter VDE 8.1/8.2 der DB AG) mit einem Vortrag an der BTU Cottbus das Gesamtvorhaben vorgestellt. Die Baustellenbereisung am 27.06.12 organisierte und führte persönlich Dipl.-Ing. Hermann Schmalfuß, Vorsitzender des VDEI-Bezirks, langjähriges Mitglied des „Regionalen Führungskreises der DB AG in Thüringen“ und Projektleiter bei der Modernisierung des Thüringer Eisenbahnnetzes, vor allem der so genannten „Lückenschlussmaßnahmen“ in dem 40 Jahre unterbrochenen deutsch-deutschen Bahnverkehr.


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Die Baustellenexkursion mit einem Sonderbus der Erfurter Verkehrsbetriebe begann am Erfurter Hauptbahnhof und war eine Befahrung von Nord nach Süd entgegen der Kilometrierung der neuen Bahnstrecke. Bevor die Wümbachtalbrücke (Foto 4) besichtigt wurde, gab Herr Schmalfuß während der Fahrt über die BAB 4/71 Auskunft zu wesentlichen Fakten der Vorgeschichte des Vorhabens. Bei der Fahrt ging es u. a. vorbei am im Bau befindlichen Betriebsbahnhof Eischleben (Foto 1, km 176,9), dabei liegen Neubaustrecke, Bundesautobahn (Foto 2) und die Tunnel bei Behringen (Foto 3, Tunnel Behringen 460 m lang, an dessen Südportal mit überleitstelle (üst) Behringen km 165,8) parallel. Besonders imposant ist die längste Bahnbrücke in Thüringen, die 1.681 lange Ilmtalbrücke in Ilmenau-Langewiesen (Foto 5/6), hierzu auch das Panoramabild mit dem Nordportal (Bild 10) des 500 m langen Tunnel Tragberg (unten Bild 7).


Foto 7


Foto 8

Details der Ilmtalbrücke zeigen die Fotos 8 und 9. Foto 10 gibt einen Eindruck vom gesamten Bahnkörperquerschnitt vor der Errichtung des Oberbaus und der Bahntechnik wieder.


Foto 9


Foto 10


Kartenausschnitt aus: (c) Eisenbahnatlas Deutschland (2011). Unter Mitarbeit von Günter Elste und Stefan Garber. 8., rev. Ausg. Köln: Schweers + Wall.


Foto 11


Foto 12

Der mit 7391 m zweitlängste Tunnels des Vorhabens, der Silberbergtunnel, wurde von mehreren Stellen aus aufgefahren, so auch von einer Baustelleneinrichtung mit Betonwerk an der Straße zwischen Großbreitenbach und Katzhütte (Foto 11), von der aus jetzt der Tunnelausbau erfolgt. Im Endzustand wird - wie bei allen langen Tunneln - dieser Baustellenzugang Flucht- und Rettungsweg sein.

Im Informationszentrum Goldisthal war Halbzeit der Tour. Hermann Schmalfuß erläuterte den Tunnelbau anhand eines Vitrinenmodells (Foto 12). Vor dem Informationszentrum ist zur Demonstration der Festen Fahrbahn ein Gleisabschnitt des Systems BöGL aufgebaut (Foto 13). Nach dem Mittagessen (Goldbergklause, Tel. 015206984949, Wirt Udo) ging es für einen Teil der Besucher per pedes unter die Dunkeltalbrücke (Fotos 14/15), ein anderer Teil sah sich die Bewehrungsarbeiten an.


Foto 13


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Foto 15


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Foto 16


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Foto 19

Der längste Tunnel der VDE 8.1 ist mit 8314 m der Blessbergtunnel (Foto 16: Blessberghöhe mit Antenne und Deponie des Tunnelausbruchs). Zwischen dem Blessbergtunnel und dem Betriebsbahnhof Theuren (km 125,7) befindet sich die Truckenthalbrücke (Fotos 17 - 19).


Foto 20


Foto 21

Zu den Großbrücken des Südabschnittes der VDE 8.1 zählt zwischen dem Tunnel Müß  (745 m) und dem Tunnel Baumleite (1.317 m) die 1.104 m lange Grümpentalbrücke (Panoramafoto 20), die in ihrem talseitigen Abschnitt eine Bogenbrücke (Foto 22) ist und deren überbau bergseitig nur auf Pfeilern ruht. Von der Bundesstraße 89 zweigt nach Norden mit einer neuen Straßenbrücke über die Nebenbahn Eisfeld - Sonneberg (Foto 21) eine Zufahrtsstraße als Rettungsweg zum Südportal des Tunnels Baumleite ab.


Foto 22

Bereits in Freistaat Bayern liegt dem Tunnel Müß folgende Talbrücke Froschgrundsee (798 m), die dort den gleichnamigen Stausee überbrückt (Hochwasserrückhaltebecken, auch Schönstädtspeicher genannt).  Vom Parkplatz des Restaurants Froschgrundsee wurde das Gruppenfotos links aufgenommen.

über die BAB 73, BAB 71 und B7 ging es zurück zum Erfurter Hauptbahnhof.

Für Organisation und Führung vor Ort danken wir ganz herzlich Dipl.-Ing. Hermann Schmalfuß, ebenso dem Bereich Personalmarketing (HDM)/Hochschulkooperationen der DB AG, der die Bahnfahrkarten für die Studentinnen und Studenten der BTU Cottbus sponserte, und den beiden Lehrstühlen Eisenbahnwesen und Massivbau der BTU Cottbus, die für den Sonderbus aufkamen.

(C) 2012, BTU Cottbus, Prof. Thiel hc.thiel@tu-cottbus.de

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