Wiederaufbau der Weißeritztalbahn
Baustellenwanderung des VDEI e. V.

Premiere des Fußmarsches war am 09. Juli 2008!
Wenn eine Eisenbahnstrecke von Grund auf neu gebaut wird, dann dürfte das vor allem für Fachleute der Branche von großem Interesse sein. Am Samstag, 23. August 2008 überzeugten sich 23 Eisenbahn-Ingenieure des Verbandes Deutscher Eisenbahn-Ingenieure (VDEI) e. V. gemeinsam ihren Familienangehörigen und Freunden von den Bauarbeiten des Wiederaufbaus der Weißeritztalbahn. Quasi als „Streckenläufer der anderen Art“ ging es von km -0,12 bis km 15,0 immer bergan. Begleitet vom Projektleiter, Herrn Prof. Dietze (d-consult Bannewitz) bekamen die Teilnehmer nicht nur einen visuellen Eindruck vom Stand der Bauarbeiten in einem sehr sensiblen Naturschutzgebiet, sondern erfuhren hautnah von den vielschichtigen Abhängigkeiten, denen die Bauarbeiten im engen Tal der Roten Weißeritz unterliegen. Nahezu alle Gewerke des Bahnbaus laufen derzeit im zweiten Baulos parallel: Erd- und Felsbau, Brückenbau, Kabeltiefbau und Bahnsteigbau. Das Streckengleis im ersten Los (bis km 1,5) ist seit Juni 2008 wieder befahrbar und wird für den Antransport von Schotter, Schwellen und Schienen im Rabenauer Grund gebraucht. Drei der insgesamt 25 Eisenbahnbrücken im Abschnitt bis Dippoldiswalde müssen neu gebaut wurden, vor allem wegen des wesentlich erweiterten Durchflussquerschnittes der Roten Weißeritz, um künftige Hochwasser schadfreier abfließen zu lassen. Bevor der Gleisbau beginnen kann, werden auch alle Stahlbrücken ertüchtigt. Auf nahezu 5 km Länge sind Stützwände neu zu bauen und mit Kolkschutz zu versehen. Im dritten Los (ab km 7,1) wird der 100jährige Bahnkörper entlang der Talsperre Malter gründlich ertüchtigt. Massivbrücken erhalten eine neue Dichtung und brüchiger Fels wird abgetragen bzw. gesichert. Mit Unterbrechungen bei km 5,2 (Mittagimbiss in der Rabenauer Mühle) und km 11,0 (Kaffeetrinken am Ufer der Talsperre Malter) fuhren die Bahnwanderer mit dem Schienenersatzverkehr von Dippoldiswalde aus zurück zum Ausgangspunkt des Tagesprogramms. Das Bautagebuch des Wiederaufbaus der Weißeritztalbahn ist unter http://weisseritztalbahn.blogspot.com/ veröffentlicht und zeigt im Vergleich zu diesem Bericht schon wieder erheblich fortgeschrittene "Bautatsachen"! Derzeit läuft alles nach Plan, so dass die erste öffentliche Zugfahrt in der kommenden Adventszeit stattfinden wird.
Treffen am Bahnhofsvorplatz Freital-Hainsberg (Foto: Schenk, Weimar) Prof. Dietze erläutert Details zum Baulos 1 (Foto: Dubsky, Berlin)
(Links/rechts) Erklärungen an der ersten Weißeritzbrücke am km 0,973 (HK-Brücke 3, (ganz rechts) dgl. an der Brücke 4 am km 1,192.
(Fotos obern: links Schenk, Weimar/rechts Dubsky, Berlin)/Die Brückenübersicht ist in einer Liste zusammengestellt!
Detaillierte Ausführungen zum Neubau der Brücke 8 am km 3,196 (Foto: Schenk, Weimar)  
(Links) Vor der Brücke 9 bei km 3,614: Ein Baum, umrahmt von zwei Durchlässen!
  (Oben) "Die große Gerade" vor dem Bf Rabebau (zwischen den Brücken 15 und 16 km 4,645/4,728).

(Links) Blumen und 'ne Zuckertüte vor der Brücke 15 - ein gutes Omen für die Wiedergeburt der Weißeritztalbahn.
(Foto: Dubsky, Berlin)
Nach dem Mittagsimbiss im "Wanderer", der SB-Gaststätte der Rabenauer Mühle, erläuterte Prof. Dietze die Bedingungen, die zur Entscheidung führten, die Brücke 18 (km 5,391) am noch existierenden Wehr der Rabenauer Mühle als Stabbogenbrücke neu zu bauen. (Links oben) Koreferent Thiel nutzt die Zeit mit ergänzenden Bemerkungen, bis die Wolkendecke bessere Belichtungsbedingungen für das avisierte Gruppenbild schafft.
(Links) Unmittelbar oberhalb des Haltepunktes Spechtritz trennen sich zwei: Links Sicherung des Bahnkörpers gegen den  Wanderweg an der Talsohle, der bis 1912 selbst Bahnkörper war und eben als solcher wegen der Talsperre Malter aufgegeben werden musste. (Rechts) Erste Schotterlage bei km 8,2. Die Bettung ist talseitig mit Felsanker und Gabionenwand bzw. mit Schotterhalteplatten gesichert.
(Links) An der Brücke 21II (unmittelbar vor dem Bf Seifersdorf) wurde an diesem Tage gearbeitet. (Oben) Der Fotograf des linken Bildes im Moment der Aufnahme! (Foto: Dubsky, Berlin)
(Rechts oben) Kurzerhand mussten wir über Weiden ausweichen. (Oben) Prof. Dietzes Mütze war freundlicherweise Isolator, um einen der elektrischen Zäune überwinden zu können!
(Links) Brücke 24II ist immerhin der fünfte Neubau an nahezu gleicher Stelle! (Rechts) Bei km 15,0 ist der Bf Dippoldiswalde erreicht. (Foto: Schenk, Weimar)
(C) 2008, Thiel, Kolkwitz (Sofern nicht anderer Bildautor vermerkt ist.)